Der Igel - Wildtier des Jahres 2024

Jugendwaldheim startet neues Igelprojekt für Kitas

 

Von Andreas E. Müller

 

Der Igel ist von der Deutschen Wildtierstiftung zum Tier das Jahres 2024 gewählt worden. Gefährdet ist der sympathische stachelige Kerl nicht nur durch die Bedrohung seines Lebensraumes, sondern auch durch den immer weiter fortschreitenden Einsatz von Rasenmäher-Robotern. Bei vielen Kindern gilt der Igel als Sympathieträger. Viele Gründe also, warum die Waldpädagogen des Jugendwaldheims in Weilburg dem Igel ein besonderes Projekt widmen. Zielgruppe sind Kitas und Klassen eins und zwei von Grundschulen. Den Ablauf einer waldpädagogischen Veranstaltung zum Igel haben Jugendwaldheimleiter David Menke sowie Biologin und Waldpädagogin Gisela Löffler vorgestellt. So sollen Kinder einerseits erfahren, wovon sich Igel ernähren, andererseits auch, welche Feinde sie haben. Wichtig bei allen waldpädagogischen Aktionen mit Kindern ist die Vermittlung von sogenannten „BNE-Kompetenzen“. BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung und ist eine weltweite Bildungskampagne der Vereinten Nationen. Beim Erlernen von BNE-Kompetenzen spielen das gemeinsame Planen und Handeln eine wichtige Rolle. Empathie und Solidarität sollen geschult und gefördert werden. Wissensvermittlung soll möglichst spielerisch erfolgen. Beim Thema Igel steht natürlich auch dessen Winterschlaf im Mittelpunkt und wie man ihn dabei unterstützen kann. Schnell finden Kinder heraus, dass Stein-Wüsten-Gärten dem Igel (und vielen anderen Tieren auch) weder Nahrung noch Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Kinder lernen, naturbelassene Gärten zu schätzen. Erfahren, dass eine natürliche Hecke als Gartenumrandung deutlich mehr Durchschlupfmöglichkeiten bietet als ein engmaschiger Zaun oder gar eine Mauer. Als Hilfsmittel für Wissensvermittlung eignen sich Fotos (Igel, deren Nahrung, Feinde) ebenso wie ein Stoff-Igel, den die Kinder suchen sollen. Wie Igel sich beispielsweise vor dem Angriff einer Eule schützen können, lässt sich ebenfalls sehr gut spielerisch nachstellen. Ein Kind spielt die Eule und muss die Igel fangen. Diese können sich schützen, wenn sie sich zusammenkauern und Finger als Stachel über den Kopf halten. Damit der Igel und das Erlernte positiv im Gedächtnis bleiben, kann man mit den Kindern einen „Erinnerungsträger“ basteln: Eine Igelsilhouette auf einen Karton malen oder aufkleben, Nase und Augen gestalten, möglicherweise Zahnstocher als Stacheln. Ältere Kinder dürfen einen „Igel-Taler“ herstellen. Dazu eine Holzscheibe absägen, einen Igel darauf malen oder mit einem Holzbrennkolben einbrennen. Wenn man dann den Kindern noch eine Urkunde als „Igel-Experte“ mitgibt, haben sie zuhause viel vorzuzeigen und zu erzählen.

Übrigens: Eine Anleitung zum Bau einer „Stachelritter-Burg“ findet sich auf der Homepage des Jugendwaldheims Weilburg.

Interessierte Bildungseinrichtungen können die Waldpädagogen des Jugendwaldheims für das Igelprojekt buchen und melden sich dazu gerne bei Herrn Menke: david.menke@forst.hessen.de. Für Kitas ist das Angebot kostenfrei.  

Stachelritterburg selbst bauen - hier finden Sie die Anleitung:

Anleitung zum Bau einer "Stachelritterburg" für Igel
JWHStaRiBu_Foto.pdf
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Abschluss des Igelprojekts 2021

Auch im Herbst 2021 haben fleißige Kitas und weitere Einrichtungen "Stachelritterburgen" als Überwinterungshilfe für den Igel gebaut. Im folgenden haben wir die wunderbaren Ergebnisse von Herrn Bodo Paul, der Kita Gräveneck, der Kinder aus Horhausen, der Kita Blumenrod und der Waldkita "Die Eichhörnchen" aus Limburg dargestellt.

 

Herbst 2021: Igel-Projekt geht in die nächste Runde - Bau von "Stachelritterburgen"

Igel auf der Suche nach einem Winterquartier. Foto: Gisela Löffler
Igel auf der Suche nach einem Winterquartier. Foto: Gisela Löffler

Dem Igel geht es schlecht. Wann haben Sie zum letzten Mal einen Igel gesehen? Neben der Klimaänderung und der Umwandlung von Gärten zu Steinwüsten scheint das massive Insektensterben für ihn besonders fatal zu sein, da er sich hauptsächlich von diesen Tieren ernährt. Der Igel, einstiger Waldbewohner, fühlt sich nur in naturnahen Gärten ausgesprochen wohl. Aufgeräumte Gärten oder gar „Steingärten“ bieten allerdings keinerlei Lebensraum mehr für ihn. So streift er Nacht für Nacht durch unzählige Gärten auf der Suche nach Nahrung und im Spätherbst nach einem geeigneten frostsicheren Überwinterungs-quartier. Dabei wird er immer seltener fündig! Da können wir ihm entgegenkommen und das Laub, das bei Gartenarbeiten sonst weggefahren werden muss, vor Ort belassen. Es ist das Baumaterial für die Überwinterungshilfe.

 

Die Notlage des Igels war bereits im letzten Jahr Anlass für das JWH, sich mit dem selten gewordenen Stacheltier zu beschäftigen. Pünktlich zu Herbstanfang startet nun die dritte Runde im „JWH-Igelprojekt“.

 

Mit Hilfe von Kindern sollen möglichst viele „Stachelritterburgen“ gebaut und aufgestellt werden. Dazu dient säckeweise das Laub, das sonst meist extra weggefahren werden muss.

 

Im letzten Jahr wurde das „Do-It-Yourself-Igelprojekt“ gestartet. Dazu ist auf der Homepage des Jugendwaldheims https://www.jugendwaldheim-weilburg.de/aktuelles/jwh-igel-projekt eine Fotoanleitung abrufbar, die Schritt für Schritt erklärt, wie mit einfachen Mitteln (auch von Kindergartenkindern mit Hilfe von Erwachsenen) eine stabile wintertaugliche Überwinterungshilfe entstehen kann.

 

Jede sich am Projekt beteiligende Einrichtung – sei es Schule oder Kindergarten oder auch andere Bildungseinrichtung - bekommt dafür eine kleine Anerkennung. Dazu bitte Fotos der Stachelritterburg einreichen (jugendwaldheim.weilburg@t-online.de) und mitteilen, ob diese Fotos auf die Homepage des JWH gestellt werden dürfen.

 

Das Team des Jugendwaldheims freut sich über eine rege Projektteilnahme. Ansprechpartnerin für Rückfragen ist Waldpädagogin und Biologin Gisela Löffler (Gisela.Loeffler@forst.hessen.de; 06471/62934-34).

April 2021: Ein Futterhaus für den Igel - Fortsetzung "Do-It-Yourself - Igel-Projekt"

Foto: Gisela Löffler
Foto: Gisela Löffler

Vergangenen Herbst haben sich einige Kitas, Schulen und Privatleute aus der Region am Igel-Projekt beteiligt. Mit viel Engagement und Fleiß bauten Sie eine „Stachelritterburg“ als Überwinterungshilfe für den Igel. Dabei konnten nicht nur wertvolle Gestaltungskompetenzen der Kinder im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung gefördert werden, sondern auch einer hilfsbedürftigen Tierart geholfen werden.

 

Auch im Frühjahr braucht der Igel Unterstützung. Sobald die ersten warmen Tage kommen und auch kaum mehr Nachtfröste zu erwarten sind, erwacht der Igel aus seinem Winterschlaf. Man muss nachvollziehen: seit ungefähr November hat das kleine Tier nichts mehr zu sich genommen, nichts gefressen, sondern von seinen Fettreserven gezehrt.

 

Kein Wunder, dass er nun Kohldampf hat! Aber oh Schreck: der Garten beherbergt vielerorts keine große Insektenauswahl oder Schnecken mehr. Möglicherweise ist er sogar zur Steinwüste verkommen!

 

Nun können kleine und große Igelfreunde helfen: man stelle ihm abends ein Schälchen ausgewähltes Katzenfutter hin. Am besten verwendet man zucker- und getreidefreies Katzentrockenfutter mit einem Fleischanteil von mind. 60%. Katzenjungtierfutter ist besonders geeignet, weil es kleinere Bröckchen hat, die von dem Igelgebiss aufgeknackt werden können. Rührei ohne Gewürz und eventuell Rinderhack (wird meist nicht so gern angenommen) können den Futterplan ergänzen. Eine Schale mit Wasser rundet das Angebot für den Igel ab.

 

Bitte Igeln keine Milch anbieten, davon werden sie krank!

 

 

 „Mitmachaktion“ Igel-Futterhaus

 

An dieser Stelle möchte das Jugendwaldheim Weilburg mit einer weiteren „Do-It-Yourself-Aktion“ das „Igel-Projekt“ fortsetzen und interessierte Kitas und Schulen für den Bau eines Igel-Futterhauses begeistern.

 

So ist das Futter vor Katzen oder Ratten geschützt. Um Waschbären den Zugriff zum Futterhaus zu verweigern, sollte das Dach mit einem schweren Stein beschwert werden. Im Innern des Futterhauses muss eine leichtgängige Klappe angebracht sein – das wehrt Ratten ab. Und einen zweiten Eingang sollte es auch haben, damit sich mehrere Igel aus dem Weg gehen können. Eine vom Jugendwaldheim („Igelfachfrau“ Gisela Löffler) erstellte Bauanleitung ist unter diesem Artikel abrufbar. Derzeit testet das Jugendwaldheim gemeinsam mit einer Igelstation das erste Futterhaus und wird über die Ergebnisse auf der Homepage informieren. Rückfragen zum Projekt beantwortet gerne Gisela Löffler (06471/62934-34).

 

HomepageJWHFutterhausbau_Final.pdf
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Das Jugendwaldheim - Igel-Projekt

Foto: Gisela Löffler
Foto: Gisela Löffler

 

Das Jugendwaldheim Weilburg hat im Oktober 2020 ein Igel-Projekt gestartet.

 

Ziel dieses Projektes ist es, gemeinsam mit Kindern Überwinterungs-Möglichkeiten für den Igel zu errichten und die Kinder für das hilfbedürftige Tier mit gezielten Aktionen im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren.

 

Leider darf das JWH aufgrund der verschärften Corona-Regeln derzeit nicht zu den Kitas / Schulen fahren, um das Projekt durchzuführen.

 

Daher wurde im Rahmen des Igel-Projektes die „Do-It-Yourself-Stachelritterburg“ ins Leben gerufen. Die Kitas / Schulen bauen nun eigenständig nach einer Anleitung des JWHs ihre "Stachelritterburg" für den Igel.

 

An alle teilnehmenden Gruppen spendet der Waldpädagogik-Verein Weilburg e.V. an kleines Dankeschön.

 

Interessierte Einrichtungen können gerne bei der Igel-Fachfrau des Jugendwaldheims, Frau Löffler (06471-62934-34; Gisela.Loeffler@forst.hessen.de) weitere Informationen zum Projekt erfragen. Eine Anleitung im PDF-Format befindet sich auf dieser Seite (s.u.).

 

 

28.10.2020: Auftakt-Veranstaltung "Stachelritterburg" in Beselich-Obertiefenbach

Gemeinsam mit der Kita St. Aegidius startete das Jugendwaldheim das „Igel-Projekt“. Nähere Informationen dazu befinden sich in der Pressemitteilung.

 

 

Stachelritterburg am Jugendwaldheim gebaut

Foto: D. Scherer
Foto: D. Scherer

Auch das Team des Jugendwaldheims hat eine Stachelritterburg am Jugendwaldheim und auf dem Gelände des Forstlichen Bildungszentrums einige Überwinterungshotels an passender Stelle installiert.

 

„Wenn wir nicht langsam reagieren, stirbt uns der Igel unter den Händen weg. Jeder kann was tun!“ sagt die Igelfachfrau des Jugendwaldheims, Gisela Löffler, und freut sich, dass dieses Projekt auf positive Resonanz trifft.

 

Auch die regionale Zeitung hat über das Projekt berichtet: https://www.mittelhessen.de/lokales/limburg-weilburg/weilmuenster/den-igeln-durch-den-winter-helfen_22614987 

 

 

 

Die Kita Weilburg-Odersbach baute auch eine Stachelritterburg

Fotos: Kita Odersbach

 

 

Auch das Katholische Kinder- und Familienzentrum "Mosaik" aus Hintermeilingen hat sich mit einer Stachlritterburg am Projekt beteiligt

Fotos: Kifaz Mosaik

 

 

 

Auch in Altendiez an der Lahn sind Stachelritterburgen entstanden

Gemeinsam haben Kita und Privatpersonen mehrere Stachelritterburgen gebaut.

Fotos. Oliver Kröckel

Bärenklasse 1a der Grundschule Steffenberg baute Stachelritterburg

Am 25.11.2020 bauten den Kinder der Bärenklasse ein Stachelritterburg.

Fotos: Christina Theiß

24.11.2020: Kita Waldhausen baut Stachelritterburg

Auch die Tausendfüßlergruppe der Kita Waldhausen hat eine Stachelritterburg für den Igel gebaut.       Foto: Anette Kuhlmann
Auch die Tausendfüßlergruppe der Kita Waldhausen hat eine Stachelritterburg für den Igel gebaut. Foto: Anette Kuhlmann