Pflanzaktion zum Internationalen Tag des Waldes am 21.03.2024

Jugendwaldheim, SDW, Forstamt und Heinrich-von-Gagern-Schule pflanzen 150 Weißtannen

Am 21. März – dem Internationalen Tag des Waldes – wurden rund 50 Schülerinnen und Schüler der Heinrich-von-Gagern-Schule zu einem besonderen Waldausflug eingeladen. Mitarbeiter des Jugendwaldheims Weilburg, des Forstamtes sowie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nahmen die beiden 5. Klassen und ihre 4 Lehrkräfte mit in den nahegelegenen Wald unweit der Schule. Dort angekommen fiel den Schülerinnen und Schülern sofort auf, dass der Wald an dieser Stelle „anders“ aussieht. Viele große Bäume waren verschwunden. Gemeinsam mit David Menke und Kai Kramer (beide Jugendwaldheim und Forstamt) sowie mit Werner Wernecke (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) diskutierten die Schüler die Gründe für die fehlenden Bäume. Schnell stellten sie fest, dass ein kleiner Käfer für den Verlust verantwortlich ist, welcher sich durch die letzten Trockenjahre stark vermehren konnte. „Der Borkenkäfer nutzte die fehlende Widerstandskraft der Fichten und bringt sie zum Absterben. Aus diesem Grund hat das Forstamt sie fällen müssen“, erklärte Jugendwaldheimleiter Menke. Das Forstamt möchte auf der Freifläche kleine Weißtannen pflanzen. „Die Weißtanne ist aufgrund ihrer Pfahlwurzel stabiler gegen Stürme und kann tiefere Wasserschichten erreichen“, erläuterte Wernecke.

Nach der Begutachtung begann die Praxis: Forstwirtschaftsmeister Kai Kramer demonstrierte das Anlegen von geraden Pflanzlinien mittels Fluchtstäben. Doch vor der Pflanzung mussten die Schüler die Pflanzlinien zunächst von Ästen und Kronenteilen frei räumen. Eine schwere Arbeit, die von ihnen gut gemeistert wurde.

Nach der Frühstückspause zeigte Kai Kramer die fachgerechte Pflanzung der Setzlinge mit dem sog. „Hohlspaten“. Insgesamt 150 kleine Weißtannen wurden bis zum Mittag von den Schülern gepflanzt.

Zusätzlich erhielt jeder Baum ein Stück Schafwolle. „Diese schützt die kleinen Bäume vor hungrigen Rehen“, erklärte Kramer.

Die Forstleute waren sichtlich begeistert von dem Engagement und der guten Pflanzleistung der Schüler. Revierförster Markus Obach besuchte die Schüler zum Abschluss, um ihnen seinen persönlichen Dank für den vorbildlichen Waldeinsatz auszusprechen.

 

Schulleiter Tilo Sieber und Jugendwaldheimleiter David Menke sind sich einig, dass der Wald ein sehr wichtiger Lernort für Kinder und Jugendliche ist. Das habe der heutige Vormittag eindrücklich bewiesen. Daher wollen Jugendwaldheim und Schule ihre Zusammenarbeit künftig ausbauen.

Pressemitteilung vom 25.11.2022                             Jugendwaldheim Weilburg erhält „Waldkönner“-Auszeichnung

Pressemitteilung vom 21.09.2022                                Windhofschule und Jugendwaldheim arbeiten seit 10 Jahren zusammen

Nistkastenkontrolle; Foto: K. Kramer
Nistkastenkontrolle; Foto: K. Kramer

In diesem Sommer feiern das Jugendwaldheim Weilburg und die Windhofschule Weilburg ihre 10-jährige Zusammenarbeit.

 

Das Jugendwaldheim Weilburg wird in Kooperation zwischen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und dem Landesbetrieb HessenForst betrieben. Beide verfolgen gemeinsam das Ziel, eine qualifizierte Waldpädagogik auf Basis einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) anzubieten. Am Beispiel der vier hessischen Jugendwaldheime wird dies besonders deutlich.

 

Im Jahre 2012 fand im Rahmen des Ganztagsschulprogrammes der Windhofschule das erste Nachmittagsangebot statt. Seitdem kommt Kai Kramer vom Jugendwaldheim immer donnerstags von 13 bis 15 Uhr, um mit einer inklusiven Lerngruppe in und um den Wald herum aktiv zu werden.


Als schulische Partnerin stand schon im „Gründungsjahr“ der Kooperation die
Förderschullehrerin Anja Jung an seiner Seite; auch im Jubiläumsjahr bildet sie wieder ein erfolgreiches Bildungs-Team mit Kai Kramer. Beide berichten begeistert von dem positiven Zusammenwirken und von den unzähligen bemerkenswerten Projekten in den letzten 10 Jahren.

 

Meistens fanden die mit verschiedenen Lerngruppen des Grund-/ Mittelstufenbereiches der Windhofschule natürlich auf den umliegenden Wiesen und im angrenzenden Waldgebiet rund um das Schulgelände statt. Hier bauten die jungen Walderkunder/innen unter der fachmännischen Anleitung von Kai Kramer beispielsweise ein „Waldsofa“, lernten Nistkästen sachgerecht zu warten und zu
säubern, trugen durch Müllsammelaktionen zur Waldsäuberung bei, musizierten auf einem Wald-Xylophon, stellten eine Kugelbahn her oder führten voller Begeisterung gemeinsam anregende waldpädagogische Spiele durch. Dabei ergab es sich wie von selbst, erläutert Anja Jung, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler durch Kai Kramer unwillkürlich auf das Schöne und Nützliche in der Natur hingewiesen wurden und im Laufe der Zeit immer aufmerksamer und interessierter durch Flur und Fauna gingen. Die äußerst eindrücklichen Erklärungen von Kai Kramer und der zugewandte Umgang zu den Kindern seien ausschlaggebend für die Begeisterung und Motivation zum Mitmachen bei den Aktivitäten gewesen, denn Kai Kramer infizierte sie quasi mit seiner Liebe zur Natur. Alle Lernenden wären fortan viel behutsamer mit der Pflanzenwelt umgegangen, so Anja Jung, und hätten einen wachsameren Blick für die Phänomene im Grünen/ Freien entwickelt.

 

Kai Kramer wäre ein überzeugtes und überzeugendes Vorbild in seinem Wirkungsfeld gewesen und hätte durch seine offene Art schnell die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann gezogen. So praktizierte er mit Herz, Hand und Verstand ebenso attraktive Indoor-Aktionen, wenn die Wetterlage mal zu schlecht war und die Wald-AG deshalb drinnen durchgeführt werden musste. Aber auch dabei war die Bandbreite seines waldpädagogischen Repertoires derart ausgewogen und motivierend/ ansprechend, dass den Lerngruppen wiederum tolle Fertigkeiten wie die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs oder einer Pflanzenpresse vermittelt wurden, man Dekorationen aus Naturmaterialien zu den Feiertagen (Weihnachtsgestecke usw.) anfertigte oder sich in Brandmalerei übte. Zuletzt wurde zusammen sogar ein Film im angrenzenden Waldgelände gedreht und eine Filmaufführung dargeboten. In Anlehnung an das Märchen vom Rotkäppchen hatte die Waldgruppe eine eigene, sehr ideenreiche Interpretation szenisch umgesetzt. Unter dem Titel: „Zusammen sind wir stark“, zeigten die kleinen Akteure wie man, wenn man nur willens ist, gemeinsam Dinge zum Guten wenden kann, wie man Verständnis füreinander entwickelt und dass jeder eine Chance in der Gemeinschaft erhalten sollte. Das alles unterstreicht ausdrücklich, dass die Wald-AG am Donnerstag in der Windhofschule nicht mehr weg zu denken ist, denn Waldpädagoge Kai Kramer weiß es so unglaublich gut und nachhaltig, die Neugierde sowie die Abenteuerlust unserer Schülerinnen und Schüler zu wecken, sie auch in ihrer Phantasie und in ihrer Kreativität anzuregen und ihnen v.a. die Natur auf vielfältige Art und Weise zu einem spürbaren Erlebnis werden zu lassen.

Diese außergewöhnliche und derart wichtige Form der Förderung, der Inspiration und der Sinnesschulung gilt es ihnen weiterhin zu ermöglichen.